„Und tschüss Wärmebrücke!“ Das dachten sich die beiden Architekten Daniela Frick und Fabian Rösch aus Wildpoldsried, Oberallgäu, und setzten dies bei der Sanierung eines Altbaus aus den 70er Jahren in die Tat um. Der über 50 Jahre alte Gebäudekomplex der Familie Riedisser erhielt bei der energetischen Ertüchtigung ein Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) mit dem High-End Dämmstoff AirPor von Joma und ist nun ein sogenanntes Effizienzhaus 70.
Die vom Architektenduo und der Bauherrenfamilie gewählten Verschattungslösungen sind naht- und vor allem wärmebrückenlos ins WDVS integriert. Damit das ohne Kompromisse funktionierte, wählten Daniela Frick und Fabian Rösch die AirPor-Jalousie- und Rollladenkästen. Diese wurden vom Dämmstoffwerk mit Sitz in Holzgünz (Unterallgäu) maßgenau gefertigt und einbaubereit auf der Baustelle angeliefert.
240 mm starke Dämmung
An der Fassade des 1971 errichteten Einfamilienhauses bietet das WDVS aus dem Dämmstoff AirPor von Joma in 240 mm Stärke gute Dämmwerte. Mit demselben minimalen Wärmeleitwert von WLS 032 warten auch die Raffstore- und Rollladenkastensysteme auf, die in der Stärke von 240 mm voll in die gedämmte Fassade integriert wurden.
Top-Förderbedingungen für Dämmung
„Die sehr guten Förderbedingungen haben dafür gesorgt, dass wir mehr Sanierungsmaßnahmen durchsetzen konnten als ursprünglich geplant“, freut sich die Bauherrin. Gefördert wurde das Bauvorhaben im Oberallgäu durch das 10.000-Häuser-Programm der bayerischen Landesregierung, die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). „Insgesamt wurden knapp 30 Prozent der Kosten durch Förderungen abgedeckt“, sagt Architekt Fabian Rösch. Die energetische Sanierung hat sich für Familie Riedisser also gleich doppelt gelohnt: Das frisch sanierte Haus sorgt für eine verbesserte Wohnqualität und trotzdem wurde das Budget nicht überstrapaziert.
Auch die Systemkomponenten des Allgäuer Herstellers für die Dämmung haben ihren Teil zur guten Förderquote beigetragen. Sie basieren auf dem innovativen Dämmstoff AirPor. AirPor besteht aus 98 % Luft und ist zu 100 % recyclingfähig. Die nachweislich hohe Öko- und Kosteneffizienz sowie die einfache Handhabung machen das Material zu einem Werkstoff, der vielseitig einsetzbar, wasserabweisend, alterungsbeständig, standfest sowie maßstabil ist. Der AirPor-Jalousiekasten ist zudem mit dem Passivhauszertifikat des Passivhausinstitutes (PHI) ausgezeichnet worden.
Vielseitige Sanierung
Neben dem neuen WDVS mitsamt Verschattungssystemen bekam das Haus der Familie Riedisser auch neue Fenster, eine Lüftung, eine Photovoltaikanlage sowie eine eingefräste Fußbodenheizung. Auf das ursprüngliche Dach des Hauses wurde zudem ein komplett neues Dach draufgesetzt, ohne das alte zu verändern. „Durch die doppelte Tragstruktur konnte der ungenutzte Dachraum in 100 m2 Wohnfläche verwandelt werden. Jetzt haben wir nicht mehr eine, sondern zwei Wohneinheiten in unserem Haus“, freut sich Bauherrin Silvia Riedisser. Doppelte Wohnmöglichkeiten bedeuteten hier auch das doppelte Anrecht auf Förderung und sorgten dementsprechend für eine sehr gute Förderquote.
Für das Architektenteam war das Bauvorhaben nicht nur wegen der guten Förderbedingungen interessant. „Das Objekt war schon vor der Sanierung architektonisch wunderschön. Es wäre wirklich schade gewesen, das ganze Haus einfach niederzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Wir wollten lieber den Bestand erhalten und baulich aufwerten, während der klassische Charme des Baukörpers beibehalten wird. Das ist nachhaltiges Bauen für uns“, sagt Architekt Rösch.
Autor: Marcus Wiesenhöfer