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Handwerk und berufliche Ausbildung werden wieder attraktiv

Vor ein paar Jahren wollten viele junge Leute lieber studieren, als ein Handwerk zu erlernen. Das hat sich mittlerweile gewandelt. Ein Gespräch mit dem Abteilungsleiter der Handwerkskammer des Saarlandes, Christian Raab.

Wie sieht die Zahlen-Entwicklung der Handwerks-Azubis im Saarland aus?

Grundsätzlich gilt festzuhalten, dass die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge sich in den letzten fünf Jahren auf gleichbleibendem Niveau entwickelt. Das erweckt natürlich zunächst den Eindruck, dass nicht mehr Leute ins Handwerk wollen als noch vor fünf Jahren.

Christian Raab von der HWK des Saarlandes ist ganz zuversichtlich: "Wenn man das Ganze aber aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, gerade mit Hinblick auf die wirtschaftliche Lage und den negativen Meldungen aus dem industriellen Bereich, lässt sich dennoch sagen, dass das Handwerk viele Zukunftsperspektiven und eine konstante Sicherheit bietet und somit auch für den Nachwuchs attraktiver wird".

Warum wollen Junge Menschen wieder häufiger ins Handwerk?

"Wir beobachten, dass mittlerweile mit den Vorurteilen ein wenig aufgeräumt wird und deswegen noch relativ viele jungen Menschen den Weg ins Handwerk finden. In der heutigen Zeit lässt im Handwerk relativ gutes Geld verdienen. Und nicht zu vergessen, es ist natürlich auch eine handwerkliche aus Bildung, die die Möglichkeit zu zahlreichen Aufstiegsmöglichkeiten eröffnet: beispielsweise der Meister oder der Techniker-Abschluss. Die Gehaltsstrukturen der Löhne nähern sich auch immer mehr der Industrie an", erklärt Christian Raab.

Welche Handwerks-Berufe sind im Saarland beliebt ?

Im direkten Vergleich mit den Zahlen aus dem Vorjahr, lässt sich ableiten, dass gängige Handwerksberufe wieder sehr beliebt sind: also Frisöre, Kraftfahrzeugmechatroniker, Maler oder auch Lackierer. Attraktiv sind auch sogenannte Klimaberufe, also beispielsweise Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik oder auch Elektroniker nach Fachrichtung Energie und Gebäudetechnik. Wer noch ein bisschen mehr Interesse gebrauchen könnte, sind tatsächlich die Metallbauer.

Mehr Werbung für Handwerks-Berufe auf Social Media: Wie sieht die HWK das?

"In der heutigen Zeit, ist das der absolut richtige Weg. Wir haben beispielsweise eine bundesweite Kampagne im Handwerk seit 2010, wo verstärkt für die rund 130 verschiedenen Gewerke geworben wird. Betriebe werden hier aktiv mit eingebunden. Abseits von der Kampagne fällt der Handwerkskammer natürlich auch auf, dass die Betriebe mittlerweile verstärkt selbst in Social-Media wie Instagram und TikTok unterwegs sind, um hier ihr Handwerk selbst vorzustellen. Das kommt natürlich bei den jungen Menschen sehr gut an", meint der Ausbildungsleiter der HWK.

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