Das 22. Tubag Sanierungsforum beleuchtete den Zusammenhang zwischen Denkmalschutz und Nachhaltigkeit aus unterschiedlichen Perspektiven. René Grupp, der Vorstandsvorsitzende der Sievert SE, und Dr. Petra Egloffstein, die bei der Sievert-Marke Tubag für die Bauberatung und Spezialanwendungen verantwortlich ist, führten Anfang Oktober durch die Veranstaltung in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz. Ein besonderes Kennzeichen des Sanierungsforums ist das Zusammentreffen von verschiedenen Fachdisziplinen und Gewerken, die sich alle dem Schutz der historischen Bausubstanz verschrieben haben.
Mit rund 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmern übte die jährlich stattfindende Veranstaltung auch in diesem Jahr wieder eine große Anziehungskraft in der Branche aus. Die Vorträge setzten in diesem Jahr drei eng miteinander verknüpfte Schwerpunkte: die Nachhaltigkeit, das Material und die Praxis in der Denkmalpflege.
Der Schutz der historischen Bausubstanz bietet eine ökologische Chance für das Bauwesen, denn die Nutzung und Weiterverwendung historischer Bauwerke verursacht in der Regel einen niedrigeren CO₂-Fußabdruck als ein Neubau. Doch heute steht die Denkmalpflege vor der Aufgabe sich im Umgang mit Photovoltaik, Windrädern und einer verstärkten Gebäudedämmung zu positionieren. Der Gesetzgeber räumt einer nachhaltigen Energiegewinnung und -einsparung den Vorrang gegenüber den Belangen des Denkmalschutzes ein.
Vor diesem Hintergrund stellten die Referentinnen und Referenten die Arbeit mit der historischen Bausubstanz aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln dar. Dabei kamen neue Erkenntnisse aus Forschung und Wissenschaft genauso zur Sprache wie praktische Erfahrungen von Bauunternehmen, einer Restauratorin und einem Ingenieurbüro.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Stadtführung durch die Altstadt des Veranstaltungsorts Koblenz. Mit Blick auf ausgewählte historische Bauwerke wurden dabei viele interessante Begebenheiten aus der Stadtgeschichte lebendig.
Das nächste Tubag Sanierungsforum ist bereits in Planung und wird am 26. August 2026 in der Propstei Johannesberg in Fulda stattfinden.

