Holz-Hybrid-Hochhaus CARL (Foto HG Esch)

Holz-Hybrid-Hochhaus CARL (Foto HG Esch)

Hochhaus CARL: Holz-Hybrid-Bau in Pforzheim fertiggestellt

In Pforzheim wurde mit CARL das derzeit höchste Holz-Hybrid-Hochhaus Süddeutschlands fertiggestellt. Das 14-geschossige Gebäude ist Teil eines Ensembles, das die Baugenossenschaft Arlinger gemeinsam mit dem Architekturbüro Peter W. Schmidt + Assoziierte auf einem rund 5.000 Quadratmeter großen Grundstück realisiert hat.

CARL erreicht eine Höhe von 45 Metern und umfasst 37 Wohnungen sowie eine Bäckerei mit Außengastronomie. Zwei angrenzende Baukörper in konventioneller Bauweise ergänzen das Angebot um 36 weitere Wohnungen und eine Kindertagesstätte für rund 100 Kinder. Das Projekt verbindet die Schaffung von Wohnraum und sozialer Infrastruktur mit einer ressourcenschonenden Bauweise.

Das Hochhaus wurde als Holz-Hybrid-Konstruktion umgesetzt. Fundamentplatte, Erdgeschoss und einzelne Bauteile bestehen aus Stahlbeton, während die tragende Struktur und die Außenwände überwiegend aus Holz gefertigt wurden. Geschossdecken als Holz-Beton-Verbunddecken gewährleisten Schall- und Brandschutz. Umlaufende auskragende Betonkrempen zwischen den Geschossen verhindern einen vertikalen Brandüberschlag und strukturieren das äußere Erscheinungsbild.

Die Fassade ist in Douglasienholz ausgeführt und folgt den Prinzipien des konstruktiven Holzschutzes. Für die Beschichtung kam KEIM Lignosil-Verano zum Einsatz, eine silikatische Vergrauungslasur, die eine gleichmäßige, witterungsbeständige Oberfläche erzeugt und über Cradle to Cradle Certified® Silver sowie ein Material Health Certificate™ Gold verfügt.

Das Gebäude folgt einem Low-Tech-Ansatz mit natürlicher Lüftung über schallabsorbierende Nachtlüftungskästen. Es entspricht dem KfW-Effizienzhausstandard 55 EE; Photovoltaikanlagen auf den Nebengebäuden und eine Ladeinfrastruktur für Elektromobilität ergänzen das Energiekonzept. Die Montage der vorgefertigten Holzelemente erfolgte zwischen Februar und Oktober 2022. Die frühzeitige Einbindung aller Fachplaner sowie der Feuerwehr war insbesondere aufgrund der brandschutztechnischen Anforderungen erforderlich.

Nach Fertigstellung im Herbst 2024 fiel die Resonanz aus der Bewohnerschaft und Nachbarschaft positiv aus, insbesondere hinsichtlich Raumklima und Akustik. Das Projekt gilt zudem als städtebauliche Aufwertung und markiert eine sichtbare Adresse am westlichen Stadteingang Pforzheims.

 

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