Die Drohnenaufnahme zeigt die Dimension des renaturierten Gipssteinbruchs im Vordergrund und den aktiven Abbau im Hintergrund. Bild: Knauf

Knauf übergibt renaturierten Teil des Steinbruchs Marktbergel an bayerischen Naturschutzverband

Aus einem ehemaligen Gipssteinbruch wird ein blühendes Naturparadies: Knauf übergibt den renaturierten Teil des Steinbruchs Marktbergel an den bayerischen Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz). Auf 5 ha hat sich hier ein einzigartiges Biotop entwickelt, das seltenen Tier- und Pflanzenarten ein neues Zuhause bietet. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Naturschutz und Rohstoffgewinnung Hand in Hand gehen können.

5 ha ehemaliger Gipsabbau mit 110 Pflanzenarten, 23 Schmetterlingsarten, 28 Libellenarten und 17 Heuschreckenarten. Davon viele auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Was die Universitäten Bayreuth und Münster bei ihren Kartierungen 2022 und 2023 im Steinbruch westlich der kleinen Gemeinde Marktbergel (Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim) feststellen konnten, zeigt eindrücklich die Möglichkeiten, die die Rohstoffgewinnung auch für den Naturschutz bieten kann. Der hohe naturschutzfachliche Wert renaturierter Steinbrüche ist dem LBV seit langem bekannt. Ebenso lange existiert eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Firma Knauf bei der Planung von Renaturierungen und der Umweltbildung. Nun überträgt das Baustoffunternehmen den renaturierten Teil des Steinbruchs an den gemeinnützigen Naturschutzverband. Die symbolische Übergabe an Ralf Hotzy, Leiter des LBV-Referats Landschaftspflege, erfolgte am 8. August durch Daniel Schroeder, Knauf Bereichsleiter Bergbau Zentraleuropa, Karin Gabriel, Knauf Referentin Grundstücksverkehr, sowie Pascal Bunk, Knauf Geologe und Biodiversitätsmanager.

Die Idee für die Flächenübergabe entwickelte sich in den vergangenen Jahren im Zuge von mehreren gemeinsamen Forschungs- und Artenschutzprojekten in Gipssteinbrüchen. Die LBV-Kreisgruppe Neustadt-Aisch war immer aktiv beteiligt. Zum Beispiel an der Kontrolle von Laichgewässern für die Gelbbauchunke im Steinbruch im Rahmen des mit dem Bayerischen Umweltpreises 2023 ausgezeichneten Projekts "Natur auf Zeit". Oder bei einem Citizen-Science Projekt zur Erfassung der Artenvielfalt im Steinbruch. 

Die Renaturierung hat den rechtlichen Status einer Kompensationsmaßnahme. Ziel der von Knauf nach dem Ende des Gipsabbaus in diesem Bereich ab dem Jahr 2004 durchgeführten Renaturierung war die Herstellung eines Himmelsweihers mit episodisch trockenfallenden Uferbereichen sowie Böschungen und Rohbodenstandorten. Das Ganze sollte umgeben sein von magerem Grünland und kleineren Gehölzbeständen. Die Maßnahmen sind ein voller Erfolg. Der renaturierte Bereich, der vor dem Abbau ackerbaulich genutzt wurde, hat sich zu einem landschaftlichen Kleinod und äußerst artenreichen Biotop entwickelt. Die gesetzlich verpflichtenden Auflagen sind nun nach 20 Jahren Entwicklungszeit erfüllt und die Fläche kann an einen neuen Eigentümer übergeben werden.

„Wir wollen dieses Naturjuwel auch dauerhaft erhalten und für den Naturschutz zur Verfügung stellen. Da ist es nur folgerichtig, wenn wir die Fläche nun an den LBV übertragen und das Schutzziel damit sicherstellen“, erläutert Pascal Bunk, Geologe bei Knauf und zuständig für das Biodiversitätsmanagement. Damit setzt sich das Unternehmen auch über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus für den Schutz von Natur und Umwelt ein.

„Wir danken der Firma Knauf herzlich für die Schenkung dieser wertvollen Fläche. Sie bietet großes Potenzial für den Naturschutz. Der LBV wird sich mit seiner langjährigen Erfahrung engagiert um das neue Biotop kümmern und die Fläche dauerhaft im Sinne der Artenvielfalt weiter optimieren“, ergänzt Ralf Hotzy, Leiter des Referats Landschaftspflege beim LBV.

Für die LBV-Kreisgruppe vor Ort um Margareta Loscher geht die Arbeit aber damit erst so richtig los. „Wir haben schon einige Ideen, wie sich der ehemalige Steinbruch ökologisch weiterentwickeln lässt. Um die Fläche offen und strukturreich zu erhalten, wäre eine extensive Beweidung besonders wichtig. Sie hilft dabei die Verbuschung einzudämmen und fördert vielfältige Lebensbedingungen für spezialisierte Arten“, so die Kreisvorsitzende. 

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