Foto: Adobe Stock/toa555

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Schnittstelle Fußboden startet neue Webseite und bündelt Expertise von Handwerk und Industrie

Am 22. September 2025 stellte Schnittstelle Fußboden im Rahmen einer Pressekonferenz die neu erstellte Webseite vor. Dabei wurden Hintergründe, Arbeitsweisen und ein Ausblick auf die zukünftige Arbeit präsentiert. In der Vergangenheit wurden zahlreiche Merk- und Hinweisblätter von verschiedenen Gewerken und Verbänden herausgegeben, nicht selten mit unterschiedlichen Standpunkten zu denselben Sachverhalten. Um diese unbefriedigende Situation zu beenden, wurde 2017 die Initiative „Praxisgerechte Regelwerke im Fußbodenbau (PRiF)“ gegründet. Ende 2021 schlossen sich die Verbände des bodenlegenden Handwerks (BEB, BSR, BV Farbe, BVPF und ZVR) in der sogenannten „Boden-Gruppe“ zusammen, um ihre Interessen gemeinschaftlich zu vertreten. Zwei Wochen nach dem ersten Treffen kündigte der BEB an, nicht weiter mitzuwirken.

Anfang 2023 kam es innerhalb von PRiF zu inhaltlichen Differenzen, da Merk- und Hinweisblätter veröffentlicht wurden, ohne dass diese im Vorfeld, wie vereinbart, zwischen allen beteiligten Verbänden abgestimmt worden waren. Insbesondere Hinweise und Einsprüche fanden kein Gehör. Daraufhin beendeten die Verbände des bodenlegenden Handwerks sowie die Industrieverbände ihre Mitarbeit in der Arbeitsgruppe PRiF. In offenen Gesprächen zeigte sich jedoch, dass in den wesentlichen Fragen große Übereinstimmung zwischen den Verbänden bestand und eine gemeinsame Plattform benötigt wurde. Aus diesem Impuls entstand der Arbeitskreis Schnittstelle Fußboden.

Von Beginn an bringt die Schnittstelle Fußboden alle maßgeblichen Verbände des bodenlegenden Handwerks, der Zulieferindustrie für Verlegewerkstoffe sowie die Hersteller von Bodenbelägen und Parkett an einen Tisch. Oberstes Ziel ist es, den konstruktiven Austausch zwischen Handwerk und Industrie zu fördern – zum Nutzen aller Beteiligten, einschließlich Planern und Endverbrauchern. Verbandsseitige Publikationen werden abgestimmt, wodurch die Arbeit der Handwerker erleichtert, Reklamationsrisiken reduziert und die Rechtssicherheit gestärkt wird.

Darüber hinaus greift die Schnittstelle Fußboden zentrale Branchenthemen auf und bereitet diese in gemeinsamen Publikationen auf. Grundlage des Erfolgs sind ein einheitliches Zielverständnis, vertrauensvolle Zusammenarbeit und ein Miteinander auf Augenhöhe. Kurze Abstimmungswege, schlanke Strukturen und die frühzeitige Einbindung aller Beteiligten sind dabei Prinzip. Bereits heute werden verbändeeigene Merkblätter über die Schnittstelle Fußboden abgestimmt, wodurch Aufwand und Zeit erheblich reduziert werden. Publikationen zu „Elastischen Bodenbelägen auf Fußbodenheizungen“, „Fußbodenheizungsleitungen in Bestandsestrichen“, „Zementestrichen“ und zur „Belegreife“ wurden bereits veröffentlicht. Weitere Themen, etwa zur Lebensdauer von Bodenbelägen oder zur Nachhaltigkeit von Bodenaufbauten, befinden sich in Bearbeitung.

Die Zusammenarbeit in der Schnittstelle Fußboden und die gemeinsamen Veröffentlichungen unterstützen Handwerker in ihrer Arbeit und geben Planern und Nutzern Hilfestellung, Bauprojekte erfolgreich umzusetzen. Die Webseite der Schnittstelle Fußboden wird Anfang Oktober online gehen. Sprecher der Initiative ist Ralf Wollenberg vom Bundesverband Parkett und Fußbodentechnik.

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